Das Homeoffice ist gekommen, um zu bleiben

Fluch oder Segen?

Seit Jahren gibt es eine zunehmende Verlagerung hin zur Arbeit aus dem Homeoffice. In diesem Jahr jedoch hat sich die Möglichkeit, von jedem beliebigen Ort aus zu arbeiten, über Nacht von einem "Nice-to-have" zu einem "Must-have" gewandelt. Aus den Entwicklungen während der aktuellen Corona-Pandemie lassen sich diverse Trends für unser künftiges Arbeiten und Zusammenarbeiten ablesen. So bemerken mehr und mehr Unternehmen, dass Homeoffice nicht weniger produktive Mitarbeiter bedeutet. Es entsteht mehr Vertrauen in die Fähigkeiten der eigenen Angestellten, die sich im März innerhalb kürzester Zeit auf die neuen Bedingungen eingestellt haben. Das Homeoffice ist gekommen, um zu bleiben: Bald könnten bis zu 56 % der Beschäftigten in Deutschland zumindest teilweise im heimischen Büro arbeiten, sagt die Ifo

Ein Vorgeschmack auf die Freiheit

Frau am Laptop

 

 

 

Im März, als die große Mehrheit der deutschen Büroangestellten plötzlich von zu Hause aus arbeiten musste, erlebten viele Menschen ein neues Gefühl der Freiheit. Angesichts der "Lockdown"-Gesetze, nach denen wir lebten, erscheint dies fast ironisch. Doch losgelöst vom täglichen Pendeln und der Notwendigkeit, zu einer bestimmten Zeit und an einem bestimmten Ort zu erscheinen, genossen die Arbeitnehmer neu gewonnene Flexibilität und Mobilität.

Fragt man nach den Vorteilen der Remote-Arbeit, so waren die Antworten wenig verblüffend: Das Wegfallen der Pendelzeit macht sich wesentlich bemerkbar und die flexible Gestaltung der Arbeitszeit macht es Mitarbeitern wesentlich einfacher, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. 

Wenn Sie morgens noch im Bett zwei Stunden Arbeit am Laptop erledigen wollen, ist das in Ordnung. Wenn Sie drei Kinder haben, die ebenfalls zu Hause festsitzen, und sich während der Bürozeiten auf ihre schulische Ausbildung konzentrieren wollen, ist das auch in Ordnung. Oder wenn Sie merken, dass Sie am produktivsten waren, wenn Sie an der Küchenbank standen und Ihr Laptop auf einem Bücherstapel stand, dann war alles in Ordnung. Solange die Arbeit erledigt wurde, war es egal, wann, wo und wie. Plötzlich mussten all jene Unternehmen, die zuvor beklagt hatten, dass die Arbeit von zu Hause aus nicht praktisch, effizient  oder möglich sei, sich eines Besseren belehren lassen, denn viele Studien belegen eben genau das Gegenteil:  Im Homeoffice arbeitet man wesentlich effizienter

Deutschland geht ins Home-Office

 

 

 

 

 

Homeoffice nicht jedermanns Sache  

Interessanterweise ergab eine Umfrage von Statista, dass einige Menschen in häuslicher Umgebung mehr Erfolg hatten als andere. Ältere und männliche Arbeitnehmer gaben an, dass sie persönliche Büroarbeit bevorzugen, während jüngere, weibliche Arbeitnehmer eher flexible Arbeitsstile bevorzugen.

Wenn es um die Auswirkungen der Fernarbeit auf die Arbeitsplatzkultur geht, ist die Jury unschlüssig. Die Umfrage zeigt, dass etwas mehr als die Hälfte (51%) angaben, dass ihrer Meinung nach die Moral und das Einfühlungsvermögen im Team durch die flexiblere Gestaltung der Arbeitszeiten gestiegen sind. Tatsächlich gibt drei Viertel der deutschen Arbeitnehmer (75%) an, dass sie die Struktur und Stabilität bevorzugen, die mit Vollzeit-Bürozeiten und physisch anwesenden Teams einhergeht.

Digitale Infrastrukturen gewinnen an Bedeutung 

In einer Welt nach COVID-19 wird der Schlüssel zum Erfolg für Unternehmen darin bestehen, jeden einzelnen Mitarbeiter in die Lage zu versetzen, an dem Ort, zu der Zeit und in dem Stil zu arbeiten, die zu ihm passen. Die Menschen wollen die Möglichkeit haben, überall zu arbeiten, sei es in einem Büro, zu Hause oder in einem Café. Um dies zu erreichen, müssen zwei Dinge geschehen:

Es sollte eine Kultur des Vertrauens und der Transparenz geschaffen und in der gesamten Organisation gefördert werden. 

Unternehmen sollten in eine digitale Infrastruktur investieren, um ihren Mitarbeitern einen einfachen und sicheren Zugang zu Unternehmensdaten und -dokumenten zu ermöglichen und sie mit den Geräten auszustatten, die sie benötigen, um überall arbeiten zu können.

Mehr als drei Viertel (76%) der deutschen Büroangestellten stimmen zu, dass die Pandemie und die anschließende Erholung die fortschreitende Digitalisierung und Flexibilität der Arbeit beschleunigen wird. Die Unternehmen waren schnell bereit, Mitarbeiter mit der Infrastruktur auszustatten, die sie benötigten, um ihre Arbeit zu Hause erledigen zu können. Jetzt, da alles eingerichtet ist, gibt es keine Ausreden mehr, nicht in dieser Richtung fortzufahren. In dieser neuen Zukunft der Arbeit werden sich die Menschen stärker als je zuvor auf digitale Werkzeuge stützen. 

Auf die Frage Ist ihr Arbeitgeber technisch dazu in der Lage? antworteten 45,7% mit nein und 54,3% mit ja. Dieses Ergebnis zeigt klar, dass auch in Deutschland noch Aufholbedarf in Sachen Digitalisierung besteht.

Erst einmal an den Komfort der digitalen Technologie gewöhnt, gibt es auch kein zurück mehr. Oder hat noch irgendjemand noch Lust auf Faxe, Aktenschränke und Büroklammern?

 

 

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